Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22 Jens Lehmann. Freier Architekt. EH22
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Das repräsentative Villengebäude im Stuttgarter Norden wurde im Jahr 1869, ursprünglich im klassizistischen Stil errichtet und 1894 von Eduard Breuninger, Leiter des gleichnamigen Kaufhauses erworben, durch die Architekten Eisenlohr und Weigle erweitert und komplett umgebaut. Das Gebäude wurde um eine Etage aufgestockt. Es bekam ein großes Mansardwalmdach, das eine weitere komplette Wohnetage beherbergt, verschiedene gusseiserne Terrassen, einen repräsentativen Eingang und zur Stadt hin eine mit zeitgenössischen Schmuckelementen verzierte Schaufassade mit Herrenzimmer und Aussichtsbalkonen. Damit fügte sich das Gebäude ein in eine Reihe villenartiger Bebauung mit großen Grundstücken, die hier in der Gründerzeit entstanden waren. Nach der großflächigen Zerstörung im 2. Weltkrieg und dem Wiederaufbau der umliegenden Straßenbebauung mit gemischten, teils gewerblichen Nutzungen verließen viele Bürger das angestammte Wohngebiet und suchten an anderen Stellen in der Stadt neue Wohnmöglichkeiten. So auch die Familie Breuninger.

Zu Planungsbeginn war das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zwar in seiner äußeren Erscheinung fast vollständig erhalten, im Inneren jedoch stark verändert. Das Haus wurde seit den 1960er Jahren als kirchliche Einrichtung mit Gemeindesaal und Schlafstätten für bedürftige Menschen genutzt. Dabei wurden die Wohngrundrisse im Erdgeschoss und Dachgeschoss fast vollständig zerstört. Nur im Obergeschoss, der Beletage, waren sowohl historischer Grundriss als auch historische Ausstattung fast vollständig erhalten.

Die Veränderungen im Innenraum wurden unter Beibehaltung der Teilung in drei Wohnungen vielfach zurückgebaut. Im Erdgeschoss wurde der großzügige Charakter des ehemaligen Gemeindesaals genutzt um ein Loft-artiges Wohnen in der historischen Hülle zu ermöglichen. Dazu wurden später hinzugefügte Trennwände, sowie später eingebaute Bäder und Küchen entfernt. Im Obergeschoss wurde der alte Grundriss behutsam wieder hergestellt. Der Deckenstuck und Holzverzierungen wurden, wo Sie zerstört waren wieder ergänzt. Das Dachgeschoss wurde zu einer modernen Wohnung im historischen Kleid umgebaut. Ein Aufgang in den alten, nun gedämmten Dachstuhl mit kleiner Galerie wurde verwirklicht.

Auch technisch wurde das Gebäude einer Kernsanierung in der alten Hülle unterzogen. So konnte durch drei neue Erschließungsstränge über die Etagen eine Flexibilität in der Nutzung der einzelnen Wohnungen erreicht werden. Hier sind je nach Erfordernis offene Wohnküchen und moderne große Bäder angebunden. Wo noch Parkettböden vorhanden waren wurden diese restauriert, in anderen Bereichen neue Parkettböden verlegt. Das Treppenhaus konnte komplett erhalten und saniert werden. Im Eingangsbereich wurden neue Betonfliesen mit historischem Muster verlegt. Im allen Etagen wurden neue Heizkörper an die neue Gasbrennwertanlage angeschlossen. Auch eine komplett neue Elektroinstallation wurde eingebaut. Vom Büro entworfene Einbaumöbel an schwierig zu nutzenden Bereichen, wie unter den Treppen wurden als Sonderanfertigungen gestaltet.

Projekt

Umbau denkmal­geschützte Villa von 1894

Ort

Stuttgart

Umfang

alle Leistungsphasen
(Entwurf – Bauleitung)

Wohnfläche

560 m²

Mitarbeiterin

Gemma Ramon Mestre

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