Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34 Jens Lehmann. Freier Architekt. IW34
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Das klassische Ziegelgebäude im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurde im Jahr 1895 im Kursaalgebiet in Stuttgart-Bad Cannstatt als Einfamilienhaus mit kleinem Garten erbaut. Das ehemals zweigeschossige Gebäude mit großem Giebelfeld zeichnete sich durch eine reich gegliederte Dachlandschaft sowie Schmuck-Elemente wie glasierte Ziegelbänder und Sandsteinverkleidungen an Erker und Balkon der Hauptfassade aus.

Zu Planungsbeginn war das nicht unter Denkmalschutz stehende Gebäude durch Kriegsschäden an Dach und Fassade in seiner äußeren Erscheinung stark verändert und generell in sehr schlechtem Zustand. Im Inneren waren jedoch wichtige historische Elemente wie Holztüren, Deckenstuck, Parkettböden und das Treppenhaus fast vollständig erhalten. Der infolge eines Fliegerangriffs abgebrannte Dachstuhl und Teile des Obergeschosses wurden im Jahr 1946 wieder aufgebaut, jedoch nicht in der ursprünglichen Form und Materialität, sondern stark vereinfacht als holzverschalte, ausgefachte Ständerbaukonstruktion mit aufgesetztem, nicht ausgebautem flachem Satteldach. Aufgabe der Planung war deshalb zum einen eine Neugestaltung der gewünschten Erweiterung der Wohnraumflächen im 2. Obergeschoss und Dachgeschoss, zum anderen eine komplette Sanierung der bestehenden Wohnräume unter Erhaltung der historischen Elemente. Außerdem sollte eine Balkonanlage angefügt und die Außenanlagen sollten neugestaltet werden.

Dazu wurde sowohl bei der Entwicklung der neuen Dachform als auch bei der Erweiterung der bestehenden Ziegelfassade über das 1. Obergeschoss bis in den Dachraum der Straßenansicht besondere Bedeutung zugemessen. Das „Gesicht zur Stadt“ des Gebäudes sollte wieder die Bedeutung erhalten, die es in einer Straße, die zum Großteil noch aus historischen Gebäuden besteht, einmal hatte. Nach Abbruch der Fachwerkkonstruktion der Fassade des 2. Obergeschosses von 1946 wurde die Klinkerfassade vierseitig um ein Geschoss zweischalig mit Dämmung mit neuen Klinkern aufgemauert. Sandsteinelemente wie Simse und Bänder wurden zur Gliederung zusammen mit glasierten Klinkern eingebaut. Sie ergänzen bereits vorhandene Schmuckelemente in Erdgeschoss und 1. Obergeschoss und stärken das Gesamtbild der Einheit zur Straße. Fensteröffnungen wurden mit Rücksicht auf Fassadengliederung und Innenraum eingefügt. In allen Etagen außer im Erdgeschoss wurden neue Holzfenster mit Oberlichtern eingebaut. Im Erdgeschoss wurden die historischen Fenster mit Isolierglasscheiben und Dichtungen aufgearbeitet. Die Schlosserarbeiten an der Balkonanlage wurden stimmig zum bestehenden Gebäude zusammen mit der notwendigen Feuerleiter entwickelt. Der noch aus der Bauzeit stammende Zaun an der Straße wurde aufgearbeitet, verzinkt und lackiert. Auch dies war zusammen mit der Neupflasterung und Bepflanzung des Vorgartens ein wichtiger Aspekt der Gesamtplanung.

Einige Veränderungen im Innenraum wurden unter Beibehaltung der Teilung in drei Wohnungen zurück gebaut. Dabei wurden die Schornsteine sowie später eingebaute Bäder und Küchen entfernt. Insgesamt wurde in allen Etagen bei der Organisation der Grundrisse sowie der technischen Planung von Heizung-Sanitär und Elektro großer Wert darauf gelegt, eine flexible Nutzung der Wohnräume sowohl als Einfamilienhaus als auch als Dreifamilienhaus zu ermöglichen. Dabei kam der Anlage der Küchen und Bäder mit ihrer Position im Grundriss eine besondere Bedeutung zu. Bereiche wie Bäder und Küchen entsprachen nicht mehr heutigen Vorstellungen von Wohnkomfort und Gestaltung. Hier wurde eine komplette Überarbeitung und Neugestaltung vorgenommen, um mit modernen Materialien und Formen zeitgemäßes Wohnen zu ermöglichen, dass sich zu den gegebenen Materialien wie Parkettböden und Türen harmonisch zu einem neuen Ganzen verbindet. Das 2. Obergeschoss und das Dachgeschoss mit großem Wohnraum und Dachterrasse wurde als Maisonette-Wohnen mit neu gestalteter Galerietreppe und Einbaumöbel verbunden. Technisch wurde das Gebäude einer kompletten Kernsanierung unterzogen. Die Beheizung erfolgt über einen neuen Fernwärmeanschluss und durchgehend in allen Etagen über Heizkörper, ergänzt in den Bädern durch elektrische Fußbodenheizung. Auch eine komplett neue Elektroinstallation mit LAN-Verkabelung wurde eingebaut.

Projekt

Erweiterung und Sanierung eines Stadthauses

Ort

Stuttgart

Umfang

alle Leistungsphasen
(Entwurf - Bauleitung)

Wohnfläche

265 m²

Mitarbeiterinnen

Marta Emer
Eva Tribó Paul

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