Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21 Jens Lehmann. Freier Architekt. UH21
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Villa Scharpff

Die denkmalgeschützte Villa wurde im Jahr 1900 vom Architekten Albert Eitel für Konsul Franz Scharpff in zentraler Höhen- und Hanglage in Stuttgart auf einem großen, parkähnlichen Grundstück mit altem Baumbestand errichtet. Stilistisch knüpft das elegante Gebäude an die Traditionen seines Umfeldes an und zeichnet mit seiner markant gegliederten Fassade zur Stadt in Sandsteinausführung die Formensprache des Historismus.

Bis heute sind viele wesentliche Teile der Originalsubstanz im Außen- und Innenbereich erhalten.

Das ehemals von einer Großfamilie mit Personal bewohnte Gebäude wurde zu Planungsbeginn in drei große Wohneinheiten, einer je Geschoss, sowie einer kleinen Einzimmer-Einheit aufgeteilt. Dadurch ergaben sich Wohnungsgrößen zwischen 170 m² und 360 m². Im Hang wurde eine Tiefgarage errichtet und nach Fertigstellung wieder erdüberdeckt. Das Gebäude erhielt einen innenliegenden Aufzug mit Anschluss an die Tiefgarage, Gartenzugang im Obergeschoss, sowie Anbindung an die Wohnungen in den Obergeschossen.

Die bestehenden Balkone zur Talseite und großen Terrassen zur Gartenseite wurden nach Überarbeitung und Neuabdichtung mit historischen Fliesenmustern neu belegt. Sandsteinfassade, Balustraden, Säulen und Portikus wurden aufwändig überarbeitet, stark beschädigte Teile ersetzt und die gesamte Fassade gereinigt. Die historischen, bauzeitlichen Kastenfenster wurden erhalten und überarbeitet. Hierzu wurden Isolierglasscheiben und Dichtungen in die Innenflügeln eingearbeitet. Nicht bauzeitliche Holz- und Aluminiumfenster wurden durch neue Holzfenster mit schmalen Profilen und Sprossenteilung nach historischem Vorbild ausgeführt. Die kaputten Rollläden wurden nach Bestandvorgaben farblich angepasst, ersetzt.

Das für Stuttgart typische, reich gegliederte Mansardwalmdach wurde neu gedeckt und gedämmt. Die nicht mehr vorhandenen Mansardhölzer, sowie die Wetterfahne wurden nach historischen Vorbildern wieder hergestellt. Die komplette Zimmermannskonstruktion und die Fledermausgauben im Dachraum wurden erhalten. Das Gebäude wurde ursprünglich in Massivbauweise mit Holzbalkendecken in den Obergeschossen, sowie Stahlträgerdecken mit Betonfüllung über dem Kellergeschoss errichtet und bis heute in seiner Substanz nicht wesentlich verändert. Das Gebäude ist teilweise unterkellert. Die Innenwände bestehen aus mit Mauerwerk und Bimsstein ausgemauerten Holzgefachen.

Im Inneren wurde eine technische Kernsanierung mit Einbau eine Kraft-Wärmekopplungsanlage auf Erdgasbasis durchgeführt. Dazu musste das auf zentraler Kohleheizung basierende Leitungssystem sowie die Wärmekörper ersetzt werden. Die durchgängig erhaltenen Heizkörperverkleidungen die in die inneren Fensterbekleidungen übergingen konnten restauriert und erhalten werden, so dass sich optisch keine Veränderung für die Räume ergab. Die bauzeitlichen Türen mit Originalgriffen waren fast vollständig erhalten und wurden nach restauratorischem Befund teils holzsichtig, teils weiß oder farbig lackiert ausgeführt.

Besondere Beachtung bei den restauratorischen Arbeiten im Innenraum fanden die, besonders in den ehemaligen Hauptwohngeschossen vorhandenen, Stuckarbeiten und Bemalungen. Gerade die Bemalungen waren durch spätere Einbauten, Abhangdecken und Vorwandschalen verdeckt und teilweise zerstört. Hier musste in mühevoller Kleinarbeit durch Restauratoren im Stuckateur- und Malerhandwerk die erhaltene Substanz ergänzt und konserviert werden.

Im direkt ans Gebäude anschließenden Gartenbereich hinter dem Haus waren keine Originalelemente mehr vorhanden. Hier wurde eine neue Terrassengestaltung mit großformatigen Plattenbelägen, Sitzstufen und Wasserspielen sowie Pflanzbereichen ausgeführt, die jedoch in Größe und unter Bezugnahme der historischen Bau- und Gartenachsen dem Maßstab des Gebäudes gerecht wird. Ein neuer, dunkel lackierter Stahlsteg von der Terrasse des Obergeschosses ins Gartengeschoss trägt zur Offenheit und Verbindung der Etagen in den Gartenbereich bei. Verschiedene andere Schlosserarbeiten im Gartenbereich, wie Aufzugsvordach und verschiedene Geländer tragen in Verbindung mit den Malerarbeiten zum Gesamtbild der aufgewerteten Gartenseite bei, die zuvor einen wenig repräsentativen Rückseitencharakter mit überwiegend verputzten Fassaden und Unterbringung von Neben- und Funktionsräumen hatte.

Projekt

Restauratorische Sanierung einer denkmalgeschützten Villa von 1900

Ort

Stuttgart

Umfang

alle Leistungsphasen
(Entwurf – Bauleitung)

Wohnfläche

830 m²

Mitarbeiterinnen

Andrea Klasmeyer–Röver
Eva Tribó Paul
Marta Emer

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